Rückzugsgefechte des deutschen Staates

Rückzugsgefechte des deutschen Staates

Kommentare deaktiviert für Rückzugsgefechte des deutschen Staates

Zuletzt aktualisiert 27. August 2022

Der deutsche Staat ist in keiner guten Verfassung. Seine Sicherheitskräfte ziehen sich immer mehr aus dem öffentlichen Raum zurück. Gehen Kriminelle besonders dreist vor, dann sind diese Sicherheitskräfte häufig nicht einmal in der Lage, ihre eigenen Immobilien und ihren Fuhrpark zu schützen. So sind in Berlin schon mehrfach von eingezäunten Parkplätzen der Polizei sichergestellte Kraftfahrzeuge gestohlen worden. Die Täter brechen also bei der Polizei ein, steigen auf dem Polizeigelände in ein Auto ein und fahren damit davon – was der Polizei in vielen anderen Ländern der Welt bestimmt peinlich wäre.

Nicht so in Deutschland. Da wird deeskaliert. Am 23. August 2022 leistete sich die Polizei im rheinischen Monheim einen Einsatz, der in den USA, Russland oder China so schwer vorstellbar wäre. Und dazu gab die Behörde sogar eine Presseerklärung heraus:

„Um kurz vor 10 Uhr morgens hatte der Mann einen größeren Supermarkt am Ernst-Reuter-Platz im Berliner Viertel in Monheim am Rhein aufgesucht. Dort trank er dann eine Flasche Bier aus einem Regal leer, wobei er von einem Zeugen beobachtet wurde. Als der Zeuge den Mann auf sein Verhalten hin ansprach, warf dieser die Bierflasche auf den Zeugen, wodurch dieser aber glücklicherweise nicht verletzt wurde. Danach warf der Mann in dem Laden noch weitere Bierflaschen umher, eher er nach draußen rannte.

Hier kletterte er auf zwei Streifenwagen der direkt gegenüberliegenden Monheimer Polizeiwache, wobei er nun von den jeweiligen Motorhauben auf die Frontscheiben sprang, die dabei zerbarsten. Unmittelbar danach griff der Mann dann auch noch einen älteren Herren an, der zufällig als Passant Zeuge des Vorfalls geworden war.

Glücklicherweise konnte ein Polizeibeamter aus der Monheimer Polizeiwache den Randalierer schnell überwältigen, bevor es zu weiteren Angriffen oder Straftaten kommen konnte.

Die Konsequenzen für den bereits mehrfach polizeilich in Erscheinung getretenen Monheimer:

Er wurde festgenommen und der Polizeiwache Monheim zugeführt. Da sich der Verdacht ergab, dass sich der als Betäubungsmittelkonsument bekannte Mann unter dem Einfluss von Drogen befand, wurde ihm zur weiteren Beweisführung eine ärztliche Blutprobe entnommen. Ferner konnte die Polizei ermitteln, dass sich der 21-Jährige schon häufiger in einer psychiatrischen Behandlung befunden hatte. Nach Rücksprache mit den zuständigen Stellen der Stadt Monheim am Rhein wurde der Mann daher zwangsweise einer psychiatrischen Einrichtung zugeführt. Zudem wurden entsprechende Ermittlungsverfahren gegen ihn eingeleitet.

Die beiden Streifenwagen der Polizei, bei denen es sich um einen Ford S-Max und einen Mercedes Vito gehandelt hatten, waren nicht mehr einsatzbereit und mussten zur Reparatur abgeschleppt und in eine Werkstatt gebracht werden. Der Sachschaden an den Autos beläuft sich auf eine Summe von mehreren Tausend Euro.

Da sich der ältere Herr, welcher von dem Randalierer getreten und geschlagen wurde, während des laufenden Polizeieinsatzes von der Örtlichkeit entfernt hatte, bevor die Polizeibeamten seine Personalien aufnehmen konnten, ist bislang nicht klar, ob der Mann bei dem Vorfall verletzt wurde. Die Ermittlungen hierzu dauern an.“

 

Diesen Beitrag teilen: