Hunderte demonstrieren gemeinsam in Berlin für inhaftierten Linksterroristen

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Zuletzt aktualisiert 1. März 2021

Hunderte von Demonstranten haben am Samstag in Berlin für den verurteilten und inhaftierten griechischen Linksterroristen Dimitris Koufontinas demonstriert. Das Ex-Mitglied der Terrorgruppe „17. November“ befindet sich seit über einem Monat im Hungerstreik, um seine Verlegung in ein anderes Gefängnis zu erzwingen, das näher am Wohnort seiner Familie liegt. Der heute 63-Jährige wurde im Jahr 2003 zusammen mit 14 weiteren Mitgliedern der „Revolutionären Organisation 17. November“ wegen mindestens 23 Morden und mehreren Bombenanschlägen angeklagt und verurteilt.

Die Gruppe war zwischen 1975 und 2002 in Griechenland aktiv und wurde dann nach einem erfolglosen Anschlag aufgelöst. Koufontinas stellte sich 2002 den Behörden, nachdem mehrere Mitglieder seiner Gruppe verhaftet worden waren. Er soll der mutmaßliche Kopf der Gruppe gewesen sein und wurde zu elfmal lebenslänglich verurteilt. Der Gruppe werden Banküberfälle, Bombenangriffe und Panzerfaustanschläge vorgeworfen. Insgesamt werden ihr über 100 Anschläge zugerechnet. Unter den Getöteten waren Politiker, Polizisten und Diplomaten.

Trotz seiner Verurteilung halten noch immer Menschen aus der linksautonomen Szene zu ihm. Bei der Demonstration in Berlin erklärte eine Rednerin am Mikrofon: „Dimitris ist ein Kamerad, der nie nachgegeben hat. Sein ganzes Leben lang hat er einen unerbittlichen Kampf gegen die kapitalistische Brutalität geführt. Seine Geste, sein Hungerstreik, ist ein ausdrückliches ‚Nein‘ zu den Missständen von heute und denen von morgen.“ Am Ende der Demonstration zog die Gruppe gemeinsam vor die griechische Botschaft. Berichten zufolge befindet sich der 63-Jährige aufgrund seines Hungerstreiks in einem kritischen Gesundheitszustand.

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