Anzeigenhauptmeisterin Strack-Zimmermann (FDP) stellt 1.900 Strafanträge

Anzeigenhauptmeisterin Strack-Zimmermann (FDP) stellt 1.900 Strafanträge

Zuletzt aktualisiert 25. November 2024

Die FDP-Europaabgeordnete Marie-Agnes Strack-Zimmermann sollte bitte von niemandem als „teuflisches, hässliches Weib“ tituliert werden! Das kostet ansonsten, falls man kein allzu hohes Einkommen sowie etwas Glück hat und die Sache vor Gericht gut läuft, 800 Euro. Diese Erfahrung musste eine Frau aus dem nordrhein-westfälischen Lippetal machen, wie die „Soester Zeitung“ berichtet.

Frau Strack-Zimmermann, damals noch Bundestagsabgeordnete, hatte bei X einen Beitrag zur Berufung des Sozialdemokraten Boris Pistorius ins Amt des Verteidigungsministers veröffentlicht – ein Posten, den sich auch die meinungsstarke FDP-Politikern aus Düsseldorf zugetraut hätte. Die Lippstädterin kommentierte diesen Beitrag mit der Formulierung:

„Was glauben Sie eigentlich, wer Sie sind? Sind Sie so dermaßen dumm oder böse? Sie können sich gar nicht vorstellen, wie sehr ich Sie verachte, Sie teuflisches, hässliches Weib.“

Daraufhin überzog sie die Abgeordnete Strack-Zimmermann mit einem zivilrechtlichen Verfahren und bekam im Rahmen eines Vergleichs von ihr 400 Euro „Schmerzensgeld“ zugesprochen. Parallel dazu stellte die FDP-Größe einen Strafantrag, der zum Erlass eines Strafbefehls hinführte. Gegen den erhob die Strack-Zimmermann-Kritikerin Widerspruch, landete vor dem Strafgericht und kam mit einer Geldauflage von weiteren 400 Euro glimpflich davon.

Zu DDR-Zeiten war die Westseite der Berliner Mauer mit zahlreichen Parolen besprüht. Eine davon lautete: „Wer mauert hat’s nötig“ – Gleiches gilt offenbar auch noch heute für politische Akteure, die einerseits das massenmediale Aufmerksamkeitsmanagement mit provokanten Äußerungen bespielen, um sich ins Gespräch zu bringen, andererseits aber dünnhäutig reagieren, sobald bis dahin unbescholtene Bürger ihr Drängen ins Rampenlicht ernst nehmen und darauf ungeschickt reagieren.

Marie-Agnes Strack-Zimmermann hat dem Bericht des „Soester Anzeiger“ zufolge seit Februar 2023 rund 1.900 Strafanträge wegen unangemessener Meinungsäußerungen stellen lassen. Sie legt rhetorisches Gift aus und hofft dann, dass sich politisch Andersdenkende daran verschlucken.

Souverän ist das nicht.

Foto oben: Marie-Agnes Strack-Zimmermann | Urheber: Superbass | Lizenz: CC BY-SA 4.0

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