Vor 5.000 Jahren war die Antarktis eisfrei

Vor 5.000 Jahren war die Antarktis eisfrei

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Zuletzt aktualisiert 20. April 2023

Früher war das Wetter bekanntlich besser als heute. Zumindest in unserer Erinnerung. Denn unsere Erinnerung taucht die Welt, wie wir sie erlebt haben, in ein mildes Licht. Wir wissen noch von der Grillwurst und dem 100-Liter-Bierfass beim Scheunenfest und von der guten Stimmung aller, die damals dabei waren. Den Kater am morgen danach haben wir erfolgreich verdrängt.

Klimaaufzeichnungen sind dagegen nicht vom eingefärbten kollektiven Gedächtnis der Menschen manipuliert. Sie werden in Mitteleuropa seit dem Jahr 1700 auf Papier aufgeschrieben. Aus der Zeit davor liegen Bodenfunde unterschiedlicher Art vor, die durchaus objektive Klimaaussagen zulassen.

So wissen wir recht sicher, dass in der Westantarktis vor 90 Millionen Jahren ein gemäßigter, sumpfiger Regenwald blühte. Durch die Jahrmillionen war es dann mal frostig und mal warm, ohne dass dem Menschen eine objektive Chance gegeben worden wäre, diese Klimaveränderungen irgendwie zu beeinflussen.

Vor gerade mal 5.000 Jahren war die Antarktis eisfrei. Das hat in diesen Tagen Prof. Irina Rogozhina von der Norwegischen Universität für Wissenschaft und Technologie (NTNU) öffentlich bekannt gegeben. Auch in den Alpen gab es weder Schnee noch Eis. „Zu dieser Zeit waren die Sommer in vielen Teilen der Welt wärmer als heute“, erläutert sie ihre Forschungsergebnisse. Sie und ihre Forscher haben Nunataks besucht und dort Proben zur Klimaentwicklung genommen. Nunataks sind Berge, die aus dem Eis herausragen.

Unsere Vorfahren scheinen vor 5.000 Jahren die damalige, nicht von Menschen gemachte Erderwärmung ganz gut überstanden zu haben. Sie wurden zahlreicher und ihre Siedlungsgebiete dehnten sich aus.

Schon immer aber fürchteten sich die Menschen vor Klimaveränderungen. Sie riefen Schamanen an und folgten deren Ritualen, wenn sich der Himmel verdunkelte oder der Regen ausblieb. In der Reihe „Europäische Hochschulschriften“ ist dazu im Jahre 2008 eine Dissertation erschienen unter dem Titel: Wetterzauberei und Schamanismus. Die Abhandlung belegt, wie stark der Einfluss und die Autorität dieser Zauberer und Schamanen auf die Menschen ihrer Zeit war.

Diese Zauberer und Schamanen waren die Robert Habecks und Greta Thunbergs ihrer Zeit. Und es beweist ein hohes Maß an Kontinuität im menschlichen Verhalten, dass der Wetterzauber – jetzt nicht mehr gestützt auf die Götter, sondern auf nicht zu hinterfragende, religionsähnliche „wissenschaftliche Erkenntnisse“ – nichts von seiner Faszination und Wirkungsmacht über die Menschen verloren hat.

Foto oben: So soll die Westantarktis vor 90 Millionen Jahren ausgesehen haben. Urheber: Alfred-Wegener-Institut, James McKay, Lizenz: CC-BY 4.0.

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