Die Hagia Sophia wird wieder eine Moschee

Die Hagia Sophia wird wieder eine Moschee

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Zuletzt aktualisiert 21. Februar 2021

Die Hagia Sophie in Istanbul ist für die Christenheit seit mehr als 500 Jahren verloren – nicht erst jetzt durch die erneute Nutzung als Moschee. | Foto: CC-Lizenz, Arild Vågen

Die Aufregung ist groß, nachdem der türkische Präsident Recep Erdogan auf dem Umweg über eine Verwaltungsgerichtsentscheidung die 1934 unter Kemal Atatürk in ein Museum umgewandelte Hagia Sophia wieder als Moschee nutzen lässt. Vom Jahr ihrer Fertigstellung 537 bis zur Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen im Jahr 1453 war die Sophienkirche das wichtigste Gotteshaus der Christenheit. Dieser Abschnitt der Geschichte endete, als die Osmanen in der Mitte des 15. Jahrhunderts das byzantinische Christentum vernichteten.

Nun sind die griechische wie die russisch-orthodoxe Kirche empört, ebenso wie die UNESCO, die einen bedeutenden Baustein des Weltkulturerbes gefährdet sieht. Aber sie müssen sich sagen lassen: Ihr alle kommt mehr als 500 Jahre zu spät!

Krieg und Islamisierung haben im 15. Jahrhundert Fakten geschaffen, die nicht ohne einen neuen Krieg und eine überaus blutige Reconquista revidierbar sind. Einen solchen neuen Krieg und erst recht eine blutige Reconquista im Morgenland aber strebt niemand an, auch nicht Moskau und Athen. Mit der Hagia Sophia nehmen sich die Muslime, was ihnen ohnehin bereits seit Jahrhunderten – als Ergebnis blutiger Eroberung – gehört. So ist der Lauf der Geschichte.

Die echte Auseinandersetzung führen wir heute nicht um eine Re-Christianisierung Istanbuls. Sondern darum, dass Berlin, Paris, London und Rom auch im 22. Jahrhundert noch christlich-abendländisch geprägte Städte sein werden. Den modernen Dschihad führen die Muslime im Regelfall nicht mit gezogenem Krummsäbel, sondern durch die Verdrängung der nicht-muslimischen Mehrheitsbevölkerung. Wer diesen modernen Dschihad thematisiert, wird überall in Europa beschimpft und der Fremdenfeindlichkeit verdächtigt.

Die Unfähigkeit der Europäer, die Gefahr ihrer eigenen Verdrängung und Marginalisierung zu erkennen, ist die potentiell tödlichste Seuche der alten Welt, schlimmer als Corona. Das alte Europa ist genau eine Generation von der Auslöschung entfernt. Diese eine, entscheidende Generation, das ist unsere Generation, die wir den Kampf um die Selbstbehauptung und um die Erneuerung Europas nicht verlieren dürfen, falls nicht alles zerstört werden soll, was in mehr als tausend Jahren europäischer Geschichte von unseren Vorfahren erschaffen worden ist.

Von dieser zentralen Auseinandersetzung dürfen wir uns nicht ablenken lassen. Auch nicht durch Scheindebatten über die verlorenen Schlachten von gestern.

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