Scheindebatte um die Corona-App

Scheindebatte um die Corona-App

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Zuletzt aktualisiert 10. Juni 2020

Eine Corona-App auf Mobiltelefonen soll bald auch in Deutschland helfen, die aktuelle Seuche und vielleicht auch noch künftige Pandemien einzudämmen. Im Vorfeld gab es große Debatten über den Datenschutz. Wer erfährt was auf welchem Weg? Kann mich der Staat jetzt ausspionieren und jede meiner Bewegungen nachvollziehen? – So lauten bange Fragen besorgter Bürger.

Wahr aber ist: Um Sie auszuspionieren und beispielsweise jede Ihrer Bewegungen nachzuvollziehen und aufzuzeichnen, benötigt der Staat keine App auf Ihrem Telefon. Die Überwachung eines jeden Menschen, der ein ins mobile Telefonnetz eingeloggtes Gerät mit sich führt, ist bereits seit Jahren ohne zusätzliche Software möglich.

Der Schlüssel dafür ist die IMEI-Nummer Ihres Mobiltelefons oder jedes anderen Gerätes, das sich ins Telefonnetz einloggen kann. Die steht eingestanzt im SIM-Kartenhalter Ihres Mobiltelefons, oder auf einem Aufkleber unter dem Akku. Sie kann aber auch über die Telefonfunktion sichtbar gemacht werden, indem Sie statt einer Rufnummer *#06# eintippen.

Wer die IMEI-Nummer ihres Mobiltelefons kennt, kann das Gerät orten, sobald es sich am Netz anmeldet. Das können auch Sie selbst tun. Zahlreiche Dienstleister verfügen über die dafür erforderliche Technik. Für die Ortung muss das Gerät nicht unbedingt eingeschaltet, aber ein Akku und eine aktive SIM-Karte müssen eingelegt sein.

Alles, was die privaten Anbieter in Sachen Handyortung können, kann Vater Staat noch etwas besser. Und dass bei den Behörden die IMEI-Nummern der Geräte aller „politischen Verdächtigen“ gespeichert sind, versteht sich von selbst. Sie bekommen keine SIM-Karte ohne Nachweis Ihrer Identität. Und sobald sie die Karte verwenden, übermittelt Ihr Gerät seine IMEI-Nummer an den Telefonanbieter. Und schon können Sie geortet werden – ganz ohne Corona-App.

Dagegen hilft nur, von Handy bis Smartwatch alle netztauglichen Geräte zu Hause zu lassen …

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