„Seenotrettung“: So täuschen Politik und Medien die Öffentlichkeit

„Seenotrettung“: So täuschen Politik und Medien die Öffentlichkeit

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Zuletzt aktualisiert 13. Juli 2019

Der Sommer 2019 erweist sich als dankbar für die Massenmedien: Von der sonst jahrestypischen ereignisarmen Nachrichtenlage sind wir weit entfernt. Alle paar Tage versucht ein anderer „Seenotretter“ mit deutscher Besatzung die Landung in Italien, um Flüchtlinge nach Europa zu bringen, die er aus dem Mittelmeer gefischt hat. Die Rollen bei dem dann folgenden Spektakel sind klar verteilt: Ein relativ junger, mediengerecht im Idealfall weiblicher, hochmoralisch handelnder Kapitän tritt mit erhobenem Zeigefinger den bösen, alten, weißen Männern in Rom entgegen, um ihnen zu erläutern, dass die Aufnahme armer Menschen aus Afrika oder von sonstwo her ein Gebot der (ggf. christlichen) Nächstenliebe sei.

Ein zynisches Schauspiel

Das Publikum spendet brav Beifall. Der Vorhang fällt. – Bühne frei für den nächsten Auftritt.

Dabei geht es jeweils um 40, 50 oder 70 Flüchtlinge. „Die werden wir doch wohl noch aufnehmen können?“ – Schnell ist die Bundesregierung zur Stelle und verspricht einem Teil der Geretteten Asyl im gelobten Deutschland.

So hoch auch der Unterhaltungswert dieser zynischen Spiele für den Zuschauer sein mag, der die Ereignisse mit Chips und Bier bewaffnet am Fernsehbildschirm verfolgt, so wenig sind sie geeignet, einen auch nur kleinen Beitrag zur gütlichen Auflösung jener Tragödie zu leisten, die sich vor unser aller Augen in den Entwicklungsländern abspielt.

Bevölkerungsexplosion und Massenarmut

Dort sind durchsetzungsfähige Regierungen eher die Ausnahme als die Regel. Kommt irgendwo doch mal eine Regierung zustande, die ihr Land im Griff hat, so sieht der Wesen darin eine potentielle Gefahr und bombt sie weg, wie zuletzt in Libyen.

In Ländern ohne handlungsfähige Regierung grassieren Korruption und Massenarmut. Die Altersvorsorge armer Menschen in einer Gesellschaft ohne Generationenvertrag sind Kinder. Mögen die Entwicklungsländer sonst auch arm sein: an Kindern sind sie reich.

Ihre Bevölkerung wächst Woche für Woche um etwa eine Million Menschen. Für diese Neuankömmlinge auf unserem Planeten fehlt es an Vielem: Vor allem an Arbeit, Nahrung, medizinischer Versorgung, schulischer Bildung, Infrastruktur – und Hoffnung. Der ständig wachsende Strom der Armutsflüchtlinge nährt sich aus dieser wöchentlichen Million der Perspektivlosen, die am internationalen Arbeitsmarkt schlicht überzählig sind und deshalb keine Chance haben.

Wende in der Bevölkerungspolitik unvermeidbar

Wer das Problem der Überzähligkeit im Wege der Migration nach Europa auch nur auf dem aktuellen Niveau einfrieren will, muss nicht 40, 50 oder 70 Flüchtlinge einreisen lasse, sondern eine Million. Jede Woche.

Dass das nicht geht, müssten sogar Claudia Roth und Carola Rackete einsehen. Und weil es nicht funktioniert, müssen andere Lösungen her: Wer den Menschen in den Entwicklungsländern wirklich helfen will, fördert dort die Herausbildung handlungsfähiger Staaten, die eine Bevölkerungspolitik nach historischem chinesischem Vorbild (ein Kind und Bildung für alle) umsetzen – und damit der Armutsmigration die Grundlage entziehen.

Wer die Bevölkerungsexplosion in den Entwicklungsländern nicht als Problem anerkennen will, möge bitte vom Klimawandel schweigen!

Solange Politik und Massenmedien das Erfordernis einer einschneidenden Wende in der Bevölkerungspolitik der armen Länder ausblenden, sind sie selbst ein Bestandteil des Problems, von dem realistischerweise kein Beitrag zu dessen Lösung erwartet werden darf.

Foto: Carola Rackete, CC-Lizenz Paul Lovis Wagner, Sea-Watch.org

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