Zuletzt aktualisiert 28. Oktober 2025
Eine Gegend am Nordzipfel Südamerikas hat sich im Jahr 1811 unter dem Namen Venezuela als Staat konstituiert und seine Unabhängigkeit von Spanien erklärt. Das war so lange unproblematisch, bis dort 1999 eine sozialistische Ein-Parteien-Herrschaft errichtet worden ist, die ökonomisch genauso desaströs wirtschaftet, wie es dereinst die osteuropäischen Planwirtschaften taten. Mit dem Unterschied aber, dass die seit 2013 von Präsident Nicolás Maduro geführte Diktatur nicht nur ideologisch irregeleitet, sondern auch korrupt bis unter den Boden ist und ihr ökonomisches Überleben im Menschen- und Drogenhandel in Richtung USA sucht.
Fraglich ist, wie lange sich die USA vom roten Regime an ihrer Südflanke noch auf der Nase herumtanzen lassen. Denn während Mexikaner und Kubaner verstanden haben, dass ihre geografische und politische Lage eine frontale Konfrontation mit Washington nicht zulässt, verhält sich der Maduro-Clan so, als seien Russland, China und der Iran seine Nachbarn und nicht die Vereinigten Staaten von Amerika mit Donald Trump an der Spitze.
Der hat den Flugzeugträger USS Gerald R. Ford in Richtung venezolanische Küste beordert, um der Regierung in Caracas den Ernst ihrer Lage vor Augen zu führen. Die reagiert darauf bislang mit Trotz und einer militärischen Mobilmachung.
So etwas wie eine ernstzunehmende Marine hat Venezuela nicht. Wohl aber Boden-See-Raketen aus dem Iran, die durchaus Schaden anrichten können. Die Flugabwehr besteht aus Systemen russischer und chinesischer Herkunft. Was sie taugt, ist unklar.
Möglicherweise plant aber die US-Flotte gar keinen Angriff auf Venezuela – entgegen den Befürchtungen in Caracas. Maduro und seine Genossen kämen erheblich unter Druck, falls nicht nur gelegentlich eines ihrer Drogenboote versenkt, sondern der Seeweg ihres Landes nach Norden in Richtung USA vollkommen abgeschnitten werden würde. Denn das ist derzeit das zentrale Paradoxon der Existenz Venezuelas: Dort ist zwar der Anti-Amerikanismus Staatsdoktrin, aber auf das Geld der US-Amerikaner für Drogen und Schwarzarbeiter kann das Land nicht verzichten.

