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Zuletzt aktualisiert 15. Dezember 2025

Neigt sich das Jahr dem Ende zu, dann entsteht oft eine besondere Form von allgemeiner Nervosität. Manche Autofahrer werden aggressiv und hupen ihre Mitmenschen beiseite. Wer mit dem Leben abgeschlossen hat und Schluss machen will, mag eine Aufgabe darin sehen, diese Sache besser noch im alten Jahr zu erledigen, statt sie auf 2026 zu verschieben. So dachten womöglich auch die beiden pakistanisch-islamischen Todesschützen von Bondi Beach, Vater und Sohn, sunnitisch geprägt, die religiös durchaus wohlbegründet davon ausgehen durften, auf direktem Weg Allah nahe zu kommen, wenn sie zum Abschluss ihres irdischen Daseins Juden töten würden. Dumm nur, dass so viele Individuen mit ähnlichen Ansichten die deutschen Großstädte bevölkern.

Auch die deutschen Medienmacher hupen lautstark jeden an, der zum Jahresende hin ihre Gewissheiten in Frage zu stellen versucht. Bei ARD und ZDF wird aus Bondi Beach eine Tat antisemitischer Extremisten ohne religiöse Einordnung. Offenbar sollen die Zuschauer nicht verunsichert werden.

Stattdessen geht der „Kampf gegen rechts“ weiter. Die Titelseite des „Stern“ schmückt ein Leitartikel über „rechte Klassenzimmer“. Da ist ein Schüler mit AfD-Parteiemblem auf dem Schulranzen abgebildet, der den Hitlergruß zeigt. Passend dazu macht ein Strafverfahren gegen den AfD-Bundestagsabgeordneten Matthias Moosdorf Schlagzeilen, der dumm genug gewesen sein soll, in einem Gebäude des Deutschen Bundestags in Sichtweite einer ehemaligen SPD-Abgeordneten die Hacken zusammengeschlagen und den rechten Arm gehoben zu haben. Er bestreitet den Vorwurf anergisch. Außer der SPD-Dame, die einen Strafantrag gestellt hat, gibt es niemanden, der ihn der Tat bezichtigt.

Die Chilenen haben einen neuen, migrationskritischen Präsidenten gewählt: José Antonio Kast. Er sei Nachfahre eines Wehrmachtssoldaten, wissen deutsche Medienschaffende zu berichten. „Sohn eines NSDAP-Mitglieds und strenggläubiger Katholik“, ergänzt eine Journalistin der DPA.

Oh Gott! Die Welt zerfällt in zwei Lager: Hier weitsichtige, weltoffene Kosmopoliten, dort Nazis und Katholiken, die mit Trump und Putin im Bunde stehen. In Berlin wird erwogen, die Beziehungen zu Chile einzufrieren. Ein Wahlsieg seiner kommunistischen Gegenkandidatin Jeannette Jara, die mit 41 gegen 59 Prozent unterlag, wäre der schwarz-roten Bundesregierung offenbar lieber gewesen.

Das offiziöse Deutschland wirkt am Ende des Jahres 2025 wie eine feste Bastion der multi-kulturellen Weltsicht in einem globalen ideologischen Bürgerkrieg, deren politische Taktgeber mahnend den Zeigefinger in alle Richtungen heben. Am multi-kulturellen deutschen Wesen möge die Welt genesen? – Das hat schon im 20. Jahrhundert nicht funktioniert. Im 21. Jahrhundert macht sich das politische Berlin, dessen realer Einfluss schwindet, mit solchen Gesten einfach nur noch lächerlich.

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