Hamburg will das Klima und die Welt retten.

Zuletzt aktualisiert 15. Oktober 2025

Am Sonntag, dem 12. Oktober 2025, stimmten die Hamburger Bürger in einem Volksentscheid mit knapper Mehrheit für die Vorverlegung des Ziels der Klimaneutralität von 2045 auf 2040. Mit 53,2% der abgegebenen Stimmen wurde die Initiative angenommen, bei einer Wahlbeteiligung von 43,7% (welt.de).
Das groteske an dieser Abstimmung ist, dass lediglich rund 23% der Wahlberechtigten – also weniger als ein Viertel – darüber entschieden haben, die Stadt zu einem der nicht erreichbaren, nicht finanzierbaren und praktisch unmöglichen Klimaschutzgesetze Deutschlands zu verpflichten.

Hamburgs historische Rolle

Hamburg galt über Jahrhunderte hinweg als Tor zur Welt – eine Stadt, deren Wohlstand auf Fleiß, Handel und Weltoffenheit gründete. Als Mitglied der Hanse und später als einer der wichtigsten europäischen Seehäfen war Hamburg ein Sinnbild für bürgerliche Verantwortung, kaufmännische Vernunft und wirtschaftliche Freiheit.

Diese Tradition hat Hamburg geprägt – nicht durch Ideologie, sondern durch Leistungsbereitschaft, Eigenverantwortung und marktwirtschaftliches Denken.

Über viele Generationen hinweg war Hamburg der Inbegriff einer freien, unternehmerischen Stadt, die sich durch eine Balance zwischen sozialer Verantwortung und wirtschaftlicher Realität auszeichnete. Doch dieses Selbstverständnis befindet sich im Wandel.

Hamburgs gesellschaftlicher und politischer Wandel

Heute gilt Hamburg als eine der deutschen Großstädte mit dem höchsten Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund.

Nach offiziellen Zahlen haben rund 41,2% der Hamburger Bevölkerung einen Migrationshintergrund, etwa 20,7% besitzen keine deutsche Staatsangehörigkeit. Besonders deutlich zeigt sich diese Entwicklung bei den unter 18-Jährigen – hier liegt der Anteil bei etwa 57%. Diese demografische Veränderung hat das gesellschaftliche und politische Gefüge der Stadt nachhaltig geprägt.

Hamburg, einst Synonym für Welthandel, Hafenwirtschaft und kaufmännische Vernunft, wird heute zunehmend von politischen Kräften dominiert, die sozialstaatliche Umverteilung, staatliche Eingriffe und moralisch begründete Politikmodelle in den Vordergrund stellen.
Diese Entwicklung geht einher mit einer politischen Mehrheit, die sich im linken und grün-ökologischen Spektrum verortet. Themen wie Gleichheit, soziale Gerechtigkeit und Klimaschutz prägen die politische Agenda, während wirtschaftliche Effizienz und Haushaltsdisziplin an Bedeutung verlieren.

Der Verlust wirtschaftlicher Vernunft

Kennzeichnend für diesen Wandel ist, dass moralische Zielsetzungen zunehmend über wirtschaftliche Vernunft gestellt werden.

Hamburgs politische Mehrheit folgt einer Ideologie, die sich stark an moralischen Leitbildern orientiert, dabei jedoch oft die ökonomischen Konsequenzen vernachlässigt.
Das jüngste Beispiel ist die Entscheidung, die Klimaziele der Stadt auf das Jahr 2040 vorzuziehen – eine Maßnahme, die hohe finanzielle Risiken birgt, deren wirtschaftliche Tragfähigkeit jedoch kaum geprüft wurde.

Es ist anerkennenswert, wenn eine Großstadt versucht, das städtische Klima zu verbessern, für eine saubere Umwelt zu sorgen und den Menschen eine lebenswerte Umgebung zu bieten. Dieses Engagement verdient höchste Anerkennung.
Nicht jedoch jene moralische Überheblichkeit, die glaubt, die Welt retten zu müssen, dabei aber den eigenen Hamburgern keinen Nutzen bringt und jegliche wirtschaftliche Vernunft vermissen lässt.

An die Stelle des marktwirtschaftlichen Denkens tritt eine Politik, die versucht, Wohlstand durch staatliche Lenkung und Umverteilung zu sichern. Doch dieser Ansatz hat in der Geschichte selten zu dauerhaftem Erfolg geführt. Wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und Innovation entstehen aus Freiheit, Wettbewerb und Verantwortung – nicht aus Regulierung und Subvention.

Parallelen zu früheren sozialistischen Modellen

Die Tendenz, Ideologie über wirtschaftliche Vernunft zu stellen, ist historisch bekannt. Viele sozialistische Systeme des 20. Jahrhunderts sind an genau diesem Prinzip gescheitert.
Beispiele finden sich zahlreich:

  • In der DDR führte die staatliche Planwirtschaft zu Mangel, Ineffizienz und wirtschaftlichem Stillstand.
  • Die Sowjetunion brach unter der Last zentralistischer Kontrolle und Ressourcenverschwendung zusammen.
  • Venezuela erlitt durch staatliche Eingriffe, Preisregulierungen und Enteignungen einen dramatischen wirtschaftlichen Absturz.
  • Auch Simbabwe, Äthiopien, Mosambik oder Angola zeigen, dass staatlich gelenkte Wirtschaft ohne marktwirtschaftliche Korrekturen auf Dauer nicht überlebensfähig ist.

Allen diesen Staaten war gemeinsam, dass politische Ideale, moralische Selbstgewissheit und Umverteilungsversprechen wichtiger wurden als wirtschaftliche Realität. Das Ergebnis war stets der Niedergang von Produktivität, Wohlstand und gesellschaftlicher Stabilität.

Moralische Selbstgewissheit als politisches Risiko

In vielen westlichen Demokratien zeigt sich heute eine mildere Form dieses Musters.
Moralische Argumente – ob beim Thema Klima, Migration oder sozialer Gerechtigkeit – ersetzen zunehmend die ökonomische und rationale Begründung politischen Handelns.
Wer den moralisch richtigen Anspruch erhebt, sieht sich selten gezwungen, seine Entscheidungen wirtschaftlich zu rechtfertigen. Doch langfristig gefährdet eine solche Haltung die Stabilität der Gesellschaft.

Hamburg steht dabei exemplarisch für diesen Prozess: eine Stadt, in der wirtschaftliche Vernunft und unternehmerische Freiheit schrittweise zugunsten eines moralisch-ideologischen Politikverständnisses zurückgedrängt werden.

Schlussfolgerung

Hamburgs Entwicklung ist mehr als ein lokales Phänomen – sie ist ein Spiegelbild eines gesamtgesellschaftlichen Trends.

Wo Politik sich von wirtschaftlicher Realität löst und sich moralisch legitimiert, droht das Fundament der Demokratie und Marktwirtschaft zu erodieren.
Wohlstand entsteht nicht durch Umverteilung, sondern durch Leistung, Innovation und Verantwortung.

Wenn eine Gesellschaft diese Grundsätze aus den Augen verliert, wiederholt sie jene Fehler, an denen schon frühere sozialistische Systeme gescheitert sind – mit denselben wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Konsequenzen.

Quellenverzeichnis

  1. Statistikamt Nord (2024): Bevölkerung mit Migrationshintergrund in den Hamburger Stadtteilen 2024.
    URL: https://www.statistik-nord.de
  2. WELT (2024): Mehr als 40 Prozent der Hamburger haben einen Migrationshintergrund.
    URL: https://www.welt.de/regionales/hamburg/article68a2ee3074275a235fc40698/statistik-mehr-als-40-prozent-der-hamburger-haben-einen-migrationshintergrund.html
  3. Mieterverein Hamburg (2024): Bevölkerung in Hamburg – Statistische Übersicht.
    URL: https://www.mieterverein-hamburg.de/mediathek/statistiken/bevoelkerung
  4. Bundeszentrale für politische Bildung (bpb): Planwirtschaft und ihre Folgen – historische Analyse der DDR-Wirtschaft.
    URL: https://www.bpb.de
  5. International Monetary Fund (IMF): Venezuela – Economic Collapse and Hyperinflation (2019 Report).
    URL: https://www.imf.org

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