Zuletzt aktualisiert 15. September 2025
Der seit Wochen erwartete russische Großangriff auf Saporischschja, die mit 550.000 Einwohnern sechstgrößte Stadt der Ukraine, hat am Sonntag begonnen. Dem russischen Militär ein tiefes Vorrücken in Richtung Westen gelungen.
Teile der russischen 5. Armee konnten im Bereich der Siedlung Temurivka einige Quadratkilometer eines stark befestigten Gebietes besetzen. Direkt westlich von Temurivka rückten russische Soldaten im offenen Gelände in Richtung des Dorfes Obratne auf. Russische Soldaten besetzten ein paar Waldstriche östlich und nördlich von Obratne und sicherten somit die Außengrenzen von Temurivka.
Auch die ersten Gebäude von Obratne stehen unter russischer Kontrolle. Aktuell unternimmt die 5. Armee dort letzte Stabilisierungsmaßnahmen. Es ist zeitnah mit einem Fall von Obratne zu rechnen.
Südlich konnten die russischen Streitkräfte um ganze fünf Kilometer in Richtung Westen vorstoßen und die Siedlung Nowo Ivanovka vom Osten her erreichen. Vor Nowo Ivanovka sicherten russische Infanteriegruppen eine Vielzahl an stark befestigten Stellungen. Das ermöglichte ihnen ein schnelles Festsetzen vor Nowo Ivanovka, dessen Sturm die russische Seite nun vorbereitet.
Insgesamt eroberte das russische Militär an diesem Abschnitt zum Ende der Woche bis zu 12 Quadratkilometer der Saporizschia-Oblast. Am Frontverlauf wurde folglich eine größere Anpassung vorgenommen im Vergleich zum Vortag fällt dieser Bereich in die russische Kontrollzone.
In der nächsten Woche ist der Fall der Siedlung Obratne zu erwarten, womit sich die Frontlinie hier begradigen sollte. Wir können festhalten, dass die russischen Streitkräfte aktuell mit Kräften von drei Armeen auf einer Breite von 20 bis 25 Kilometer in Richtung der Stadt Saporizschia angreifen. Betroffen ist dabei konkret dieser Frontabschnitt, an dem das ukrainische Militär aktuell Probleme hat. Gerade in den letzten zwei Wochen konnte Russland an diesem Abschnitt die mit größten Geländegewinne an der gesamten Frontlinie verzeichnen.