Zuletzt aktualisiert 1. Dezember 2025
Ein skurriler Auftritt bei der Gründungsveranstaltung der neuen AfD-Jugendorganisation „Generation Deutschland“ in Gießen sorgte für Verwunderung. Alexander Eichwald aus Herford bewarb sich für ein Amt als Beisitzer im Bundesvorstand der Organisation. Er fiel krachend durch.
Seine rund dreiminütige Vorstellungsrede war eine Hitler-Parodie auf bescheidenem Niveau. Mit schnarrender Stimme äffte der Kandidat den Klang einer Lautsprecheranlage der 20er und 30er Jahre nach, schwafelte von „Volksgemeinschaft“, „Parteigenossen“ und der „nationalen Pflicht, die deutsche Kultur vor Fremdeinflüssen zu schützen“. Ein Auftritt, wie er Jan Böhmermann oder einem Vertreter des „Zentrums für politische Schönheit“ zuzutrauen gewesen wäre.
Eichwald schloss sich erst vor wenigen Monaten der AfD an und soll nach Verlautbarungen aus dem Herforder AfD-Kreisverband beim Aufnahmegespräch unauffällig gewesen sein. Die Herforder Stadtratsfraktion hatte ihn mit beratender Stimme in kommunale Ratsausschüsse geschickt, aus denen er jetzt abgezogen worden ist. Klar ist jedenfalls: Er heißt tatsächlich Alexander Eichwald und wohnt in Herford.
Ansonsten scheinen seine digitalen Spuren recht gut verwischt zu sein. Die Google-Bildersuche mit seinem Gesicht ist blockiert. Frühere Partei- oder Organisationszugehörigkeiten des Hitler-Imitators sind nicht ermittelbar. Er selbst behauptet, Russlanddeutscher zu sein. Das lässt sich nicht widerlegen, aber auch nicht bestätigen. Er ähnelt äußerlich einem Künstler, der unter dem Namen Alex Oak auftritt. – Aber ist er das wirklich?
Im Jahr 2019 sah er noch normal aus. Das belegt ein Foto in der Zeitung „Neue Westfälische“, das ihn in einem Gruppenbild mit der Engener Gleichstellungsbeauftragten Ulrike Harder-Möller von den Grünen zeigt. Dieses Foto ist das einzige, das frühere politische Aktivitäten des Alexander Eichwald belegt.
Seine Vorstellungen von der politischen Ausrichtung der AfD passen jedenfalls ganz gut ins grüne Milieu. Der AfD-Kreisverband Herford wird ihn jetzt ausschließen, falls er nicht selbst austreten sollte.

