Die deutsche Automobilindustrie ist in keiner guten Verfassung.

Zuletzt aktualisiert 11. Oktober 2025

Die deutsche Automobilindustrie befindet sich in einem rapiden Abwärtstrend – ein Trend, der insbesondere für die in Deutschland verbleibenden Produktionsstätten und damit für die deutsche Bevölkerung und den Staat schwerwiegende Folgen hat.

Investitionen in China und Ausland

Viele deutsche Automobilunternehmen wie Volkswagen, BMW oder Mercedes haben massiv in Produktionsstätten in China und anderen Ländern investiert. Diese Investitionen dienten vor allem der Absatzsicherung und Gewinnmaximierung der Konzerne, nicht jedoch der deutschen Bevölkerung. Ein großer Teil des wirtschaftlichen Nutzens – Löhne, Zulieferketten, Steuern – verbleibt bei der chinesischen Wirtschaft. Deutschland profitiert lediglich durch Dividenden, geringe Steueranteile und Imagegewinn, während der direkte Mehrwert für die Bevölkerung minimal ist.

Politischer Druck und die Rolle der Ampelregierung

Ein wesentlicher Faktor für den derzeitigen Abwärtstrend liegt in der Einflussnahme der Ampelregierung, insbesondere der Grünen. Diese setzten dogmatisch auf Elektromobilität und trieben auf EU-Ebene die Abwicklung der herkömmlichen Verbrennerproduktion voran – einem Bereich, in dem Deutschland weltweit führend war.

Fehlentscheidungen der Industrie

Die Automobilunternehmen reagierten opportunistisch und unreflektiert auf diesen Druck. Sie setzten auf die Elektromobilität, ohne die Risiken für Energieversorgung, Netzausbau, Wind- und Solarkapazitäten, Reservekraftwerke oder Wasserstoffsysteme ausreichend zu prüfen. Produktionsstätten für Verbrenner wurden abgebaut, Personal entlassen und die Elektroproduktion bevorzugt. Diese Hauruck-Umstellung hat die Branche in eine schwache Position gebracht, da sich die Elektromobilität nicht so schnell durchsetzen konnte, wie erwartet.

Die Industrie zeigte damit ein typisches Muster wirtschaftlicher Unternehmen: Anpassung an Rahmenbedingungen und kurzfristige Gewinnorientierung. Normalerweise ein Vorteil, wurde sie hier zur Schwäche, weil die Richtung strategisch falsch gewählt war.

Historische Bedeutung des Verbrennungsmotors

Der Verbrennungsmotor, insbesondere der Ottomotor, ist eine deutsche Erfindung aus dem Jahr 1876. Über rund 150 Jahre wurde diese Technologie perfektioniert, optimiert und weltweit führend entwickelt. Eine abrupte Abkehr von diesem jahrhundertealten Know-how, wie sie durch politische Vorgaben forciert wurde, ist nicht nur volkswirtschaftlich riskant, sondern zeigt auch eine grobe Vernachlässigung langfristiger Logik.

Elektromobilität und globale Infrastruktur

Länder ohne ausgereifte Infrastruktur können Elektrofahrzeuge nur sehr begrenzt aufnehmen. Tatsächlich ist derzeit nicht erkennbar, dass das Elektroauto in großflächigen Regionen der Welt jemals eine praktikable Lösung werden kann – sei es in ganz Lateinamerika von der mexikanischen Grenze bis Feuerland, in weiten Teilen Afrikas, in Pakistan, Afghanistan, Russland, Sibirien, Alaska oder anderen entlegenen Regionen.
Die notwendige Infrastruktur für Stromversorgung, Ladepunkte und Netzstabilität existiert dort schlicht nicht und wird in absehbarer Zeit auch nicht flächendeckend aufgebaut werden.

Im Gegensatz dazu kann ein Verbrennungs- oder Dieselmotor praktisch überall betrieben werden, unabhängig von Stromnetzen oder Ladeinfrastruktur. Tankstellen und Kraftstoffversorgung sind in fast allen Regionen verfügbar oder leichter aufzubauen, wodurch Verbrennungsmotoren in entlegenen oder infrastrukturschwachen Gebieten zuverlässig funktionieren.

Während das Elektroauto stark von ausgebauter Infrastruktur abhängt, ist der Verbrennungsmotor weltweit sofort einsatzbereit – ein entscheidender Vorteil, der bei der abrupten Abkehr von dieser Technologie massiv vernachlässigt wurde.

Absicht versus Wirkung der Politik

Die Ampelregierung, insbesondere die Grünen, haben zusammen mit der EU und anderen Akteuren die schnelle Abkehr von Verbrennungsmotoren vorangetrieben – offiziell mit dem Ziel, die Welt zu retten und den Klimawandel zu bekämpfen.
Tatsächlich zeigt sich jedoch, dass diese Maßnahmen denjenigen, die angeblich „gerettet“ werden sollten, kaum nützen. Infrastrukturschwache Länder können Elektrofahrzeuge nicht aufnehmen, und die Abkehr von erprobten Technologien schafft keinen globalen Nutzen, sondern führt nur zu wirtschaftlichen und logistischen Problemen, während die deutsche Industrie darunter leidet.

Konsequenzen für Deutschland

Für die deutsche Bevölkerung und den Staat zählen nur die inländischen Produktionsstätten. Der Abwärtstrend bedroht:

  • Arbeitsplätze und Löhne,
  • Steuereinnahmen und wirtschaftliche Stabilität,
  • technologische Führungsposition und Innovationskraft.

Konsolidierungen im Inland könnten notwendig werden, während Auslandserfolge kaum direkten Nutzen für Deutschland bringen. Eine geschwächte Inlandproduktion erhöht die Abhängigkeit von Importen und ausländischen Standorten und macht Deutschland verwundbarer gegenüber globalen Krisen.

Bedingungen für staatliche Unterstützung

Wenn der Staat eingreifen möchte, muss er zwingend darauf achten, dass Unterstützung ausschließlich für in Deutschland produzierende Werke erfolgt. Unternehmen sollten zudem verpflichtet werden, Mittel aus Auslandsgeschäften zurückzuführen, um die Konsolidierung und Stabilisierung der deutschen Werke sicherzustellen.

Fazit

Die deutsche Automobilindustrie steht vor einem strategischen und volkswirtschaftlichen Desaster, das aus einer Kombination aus politischem Druck, unternehmerischem Opportunismus und einer überhasteten Umstellung auf Elektromobilität entstanden ist. Gewinne aus dem Ausland sichern die Konzerne, die deutsche Bevölkerung profitiert kaum, während Know-how, Infrastruktur und Arbeitsplätze im Inland bedroht sind.

Die politische Absicht, die Welt zu retten, hat sich in der Praxis als weitgehend wirkungslos und teilweise kontraproduktiv erwiesen. Eine nachträgliche, gezielte Stärkung der inländischen Produktion ist daher die dringlichste Maßnahme, um Deutschland handlungsfähig zu halten.

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