Zuletzt aktualisiert 22. Juli 2025
Halten die EU-Bürger ihre Justiz für unabhängig? Mehr als die Hälfte der EU-Bürger bewertet das Justizsystem ihres jeweiligen Landes in Sachen Unabhängigkeit als gut. 36% bezeichnen es hingegen als schlecht. Dänen und Däninnen schätzen ihre Gerichte und Richter in der Frage der Unabhängigkeit am häufigsten als sehr gut ein.
Es folgen Österreich und Finnland. Dagegen halten 30% der Befragten in Bulgarien, 29% in Polen und 28% in Kroatien ihre Gerichte und Richter für nicht besonders unabhängig. Personen, die in den vergangenen zwei Jahren in einen Rechtsstreit vor Gericht verwickelt waren, glauben mit geringerer Wahrscheinlichkeit an die Unabhängigkeit ihrer Justiz als Menschen, die nicht in einen solchen Rechtsstreit verwickelt waren.
Mehr als die Befragten anderswo geben die Polen an, dass fehlende Einmischung oder Druck durch Regierung und Politiker in hohem Maße erkläre, warum sie ihr Justizsystem für unabhängig halten. In Frankreich und Zypern sind mit 14 und 15% die wenigsten dieser Ansicht. Selbstständige halten ihre Gerichte und Richter seltener für unabhängig als Nicht-Erwerbstätige und Arbeiter.
Und Männer geben etwas häufiger als Frauen an, dass ihre positive Einschätzung der Unabhängigkeit ihrer Justiz sich durch fehlende Einmischung oder Druck von Regierung und Politikern erkläre.
Bemerkenswert ist: Die Europäer halten ihre Justiz umso weniger für unabhängig, je mehr persönliche Erfahrungen sie mit den Gerichten gemacht haben.