Zuletzt aktualisiert 16. Juli 2025
Der als „TikTok-Salafist“ im deutschsprachigen Raum bekannt gewordene muslimische Prediger Dehran Asanov soll für drei Jahre inhaftiert werden. So hat das Landgericht Düsseldorf geurteilt. Die Entscheidung ist noch nicht rechtskräftig.
Asanov trat in den sozialen Netzwerken unter dem Künstlernamen „Abdelhamid“ auf, was „Diener des Gepriesenen“ bedeutet. In seinen öffentlichen Stellungnahmen vermischte er arabische mit deutschen Äußerungen, um muslimische Gelehrsamkeit anhand von Originalzitaten aus dem Koran in der Sprache des Propheten Mohammed zu vermitteln. Ein aufdringliches Dauergrinsen, orientalische Kleidung und bedeutungsschwere Formulierungen waren sein Markenzeichen, mit dem er offenbar eine zahlreiche Anhängerschaft überzeugen konnte.
Die vertraute ihm etwa eine halbe Million Euro für Hilfslieferungen nach Gaza, Bosnien-Herzegowina, dem Kosovo und der Türkei an. Den Erkenntnissen der Strafjustiz zufolge zog es Asanov aber vor, das Geld in Luxusautos der Marke Mercedes und teure Rolex-Uhren zu investieren sowie damit eine Bargeldreserve anzulegen. Und seiner Frau Luxus-Handtaschen zu kaufen.
Autos, Uhren und Geld des 34-Jährigen sowie die Handtaschen zogen die Behörden ein.
Asanov hatte rund 250.000 Follower in den sozialen Netzwerken und 15 Millionen Likes bei TikTok. Seine Online-Gefolgschaft war größtenteils jünger als 30 Jahre und dürfte jetzt zwar in Geld ärmer, dafür aber um eine Lebenserfahrung reicher sein.
Der religiöser Klimbim scheint in diesem „Einzelfall“ doch recht profanen Zwecken gedient zu haben.