Für Donald Trump gilt immer noch: America first!

Zuletzt aktualisiert 12. Juli 2025

Donald Trump hat Zölle in Höhe von 30 Prozent für Warenimporte aus der EU in die USA ab dem 1. August angekündigt. Während europäische Politiker und Wirtschaftsbosse darauf reagieren wie ein Kaninchen auf den Anblick einer Schlange, hat der CEO von JPMorgan Chase eine Botschaft für Europa. Und die ist nicht gerade schmeichelhaft. In einer Rede vor dem irischen Außenministerium sagte Jamie Dimon: „Ihr verliert.“

Er sprach über die Wettbewerbsfähigkeit Europas. Er sagte, dass die europäische Wirtschaft früher 90 % der Größe der amerikanischen Wirtschaft ausmachte. Jetzt sind es nur noch 65 %.

Dieser Rückgang erfolgte über einen Zeitraum von 10 bis 15 Jahren. Und Dimon sagt, das sei nicht gut. Er erklärte auch warum.

US-Unternehmen wachsen schnell. Sie sind groß, global und haben eine enorme Reichweite. Europa hat das auch, aber immer weniger.

Die europäischen Staats- und Regierungschefs wissen das bereits. Sie haben versucht, das Problem zu beheben. Sie wollen Handelsbarrieren innerhalb der EU abbauen, die Kapital- und Bankenunion vollenden und Vorschriften, Steuern und Rechtssysteme vereinfachen, um mehr Investitionen anzuziehen.

Außerdem wollen sie Wachstum und Innovation fördern. Aber es gibt noch ein weiteres Problem: die Souveränität. Europa ist in wichtigen Bereichen wie Energie, kritischen Mineralien, digitalen Diensten und sogar Satelliten von anderen abhängig.

Geopolitische Spannungen und schwächere Beziehungen zu den USA und China haben diese Lücken offenbart. Was schlägt Dimon also vor? Er sagt, dass alles Teil eines echten Binnenmarktes sein sollte. Dazu gehören gemeinsame Bankensysteme. Gemeinsame Offenlegungs- und Transparenzgesetze. Und einheitliche Klimaregeln. Nun kommt die Wendung.

Anfang 2025 waren die Investoren eigentlich recht optimistisch in Bezug auf Europa. Deutschland kündigte finanzielle Unterstützung an. Europa erhöhte seine Verteidigungsausgaben. Die Zinssätze sanken. Und die politische Lage beruhigte sich, insbesondere im Vergleich zum Chaos in den USA. Das führte zu einem Anstieg der Kurse an den Börsen. Sogar private Investoren begannen, sich wieder für Europa zu interessieren. Aber es bleiben Herausforderungen bestehen. Europa muss seine großen Reformvorhaben noch umsetzen.

Und vor allem muss es seine Beziehungen zu den USA, seinem größten Handels- und Investitionspartner, stärken. Aber im Moment ist diese Partnerschaft instabil. Das Zollabkommen zwischen der EU und den USA steht noch aus. Da macht Trump jetzt Druck mit 30 Prozent Mega-Zoll.

Und dann ist da noch Trumps jüngster Schachzug auf dem amerikanischen Kontinent. Diese Woche kündigte Präsident Trump neue Zölle an. 50 % auf brasilianische Importe. 50 % auf Kupfer. Und möglicherweise 200 % auf Arzneimittel. Die Märkte gerieten nicht in Panik.

Tatsächlich erreichten der S&P 500 und der Nasdaq am Donnerstag Rekordhöhen. Aber Diamond sagt, dass die Anleger zu selbstsicher werden. Er warnte, dass die Märkte gegenüber Zollnachrichten abgestumpft seien. Und das könnte gefährlich sein. Er warnte auch vor Inflation. Sie könnte stärker als erwartet zurückkehren.

Derzeit gehen die Märkte davon aus, dass die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung nur bei 20 % liegt. Diamond ist anderer Meinung. Er sagt, das tatsächliche Risiko liege eher bei 40 bis 50 %.

Das könnte ein großes Problem sein, insbesondere wenn sich die US-Wirtschaft abkühlt. Erst letzten Monat sagte Diamond, dass die USA bald einen Abschwung erleben könnten. Er warnte davor, dass sich die realen Wirtschaftszahlen verschlechtern könnten.

Europa fällt also zurück, die USA könnten überhitzen und die globalen Märkte bewegen sich auf einem schmalen Grat. Jamie Diamond nimmt kein Blatt vor den Mund.

In dieser Situation ist Trumps 30-Prozent-Zollhammer eine radikale Maßnahme, um die Länder der EU an den Verhandlungstisch zu prügeln. Ihnen wird nichts anderes übrigbleiben, als mit den USA über ein Zollabkommen zu verhandeln. Jedenfalls dürfen sie nicht darauf hoffen, ihre hausgemachten, strukturellen Probleme auf Kosten der USA lösen zu können. Denn für Donald Trump gilt immer noch: America first!

 

Ein Gedanke zu „Trump holt den Zoll-Hammer gegen die EU heraus“

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