Zuletzt aktualisiert 18. Mai 2025
Nach dem Blackout in Spanien und Portugal gaben deutsche Politiker und Medienschaffende sofort Entwarnung: Bei uns passiert sowas nicht, hieß es. Die ARD-„tagesschau“ beruhigte die Bevölkerung: „Ein großflächiger, langanhaltender Blackout in Deutschland ist unwahrscheinlich – das betont die Bundesnetzagentur. Auch die vier großen Netzbetreiber verweisen regelmäßig auf umfangreiche Sicherungen.“
Jetzt aber schlägt eine andere Behörde, das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), unerwartet Alarm und teilt der Öffentlichkeit mit, dass es auch anders kommen kann. Das berichtet die „Welt“ hinter der Bezahlschranke.
Wie vor kurzem in Spanien, so stehen auch in Deutschland Photovoltaik-Anlagen im Mittelpunkt des Problems. Die „Welt“ schreibt dazu am 18. Mai 2025:
„41 Gigawatt Sonnenstrom, und damit zwei Drittel des gesamten deutschen Stromverbrauchs, stammten am vergangenen sonnigen Freitagmittag aus PV-Anlagen. Sollten davon auf einen Schlag 30 Prozent wegfallen, dann könnte das kein Netzbetreiber der Welt einfach auffangen. Der Ausfall entspräche der Leistung von einem Dutzend Atomkraftwerken. Kein Netzbetreiber kann derart viel Reservekapazitäten vorhalten, ein europaweiter Stromausfall wäre aufgrund der Vernetzung der Stromnetze in der EU die Folge.“
Die Abfolge der Ereignisse könnte folgende sein:
Im Sommer speisen die europäischen PV-Anlagen an langen, sonnigen Tagen mehr Strom ins Netz ein, als abgenommen wird. Um das Netz im Gleichgewicht zu halten, wird zunächst versucht, einen Teil dieses Überschusses ins Ausland abzuleiten. Falls aber auch dort gerade ein Überangebot an Solarstrom besteht, kann das scheitern. Jetzt beginnen die ersten Wechselrichter, PV-Anlagen abzuschalten. Falls das in zu vielen Fällen gleichzeitig geschieht, brechen möglicherweise zu große Teile des Solarstroms auf einen Schlag weg. Das Ergebnis wäre ein umfassender, möglicherweise tagelanger Stromausfall in Europa.
Die Wechselrichter sind nicht intelligent und deutschland- oder europaweit vernetzt und irgendwo zentral steuerbar, sondern sie sind dumm und ihr Verhalten ist nicht vorhersehbar. Die „Welt“ zitiert Sicherheitsexperten mit dem Hinweis, das unkalkulierbare Verhalte der PV-Wechselrichter „könnte daher nach Ansicht des BSI die Netzstabilität in der EU gefährden“. Dabei geht das BSI taktisch geschickt vor und schiebt die Schuld bereits jetzt – noch vor dem ersten großen mitteleuropäischen Blackout – auf die Chinesen. Die könnten in Deutschland an PV-Anlagen verbaute Wechselrichter über das Internet abschalten, heißt es – gestützt auf US-Quellen.
Dass praktischerweise mit den Chinesen bereits ein Schuldiger für den ersten umfassenden Stromausfall in Europa feststeht, macht die Sache nicht besser. Die aktuelle Alarmmeldung des BSI dürfte vielmehr einer offiziös gerne belächelten Prepper-Szene Auftrieb verleihen, deren finstere Prognosen zur Netzstabilität in Deutschland und Europa sich möglicherweise schneller erfüllen könnten, als dem Politikbetreib lieb sein kann.
Klar ist: Die sogenannten erneuerbaren Energien bergen für unsere Stromversorgung erhebliche Risiken. Eine Energiewende in Richtung hoher, stabiler und steuerbarer Grundlast-Kapazitäten ist geboten!
Symbolbild oben: Urheber luchschenF | Adobe Stock Foto