Anklage befeuert Donald Trump

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Zuletzt aktualisiert 1. April 2023

Die bundesrepublikanischen Massenmedien triumphieren. Donald Trump ist angeklagt, eine illegale Schweigegeld-Zahlung an ein US-amerikanisches Porno-Sternchen veranlasst zu haben. Schon fragt der „Spiegel“ voller Vorfreude: „Wandert Donald Trump jetzt hinter Gitter?“

Daran glaubt wahrscheinlich nicht einmal Alvin Bragg, der Bezirksstaatsanwalt von New York, der die Anklage gegen Trump durchgesetzt hat. Der 49-jährige Jurist stammt aus Harlem und war der erste Afroamerikaner, der im Staat New York in eine führende Position im Justizbetrieb berufen worden ist. Spezialisiert hat er sich neben Finanzbetrug auf sogenannte „Bürgerrechtsfälle“, bei denen es regelmäßig um schwarze Personen geht, die sich in irgendeiner Art und  Weise von weißen Amerikanern zurückgesetzt oder schlecht behandelt fühlen. Seine Ablehnung gegen Trump kommt offenbar von Herzen – und es gibt in den USA wahrscheinlich nur wenige Menschen, die das Strafverfahren nicht als ideologisch motiviert verstehen.

Trump äußerte zu der Anklage, Alvin Bragg sei „von George Soros handverlesen und finanziert“. Er geht optimistisch in das Verfahren und hebt dessen politischen Aspekt hervor:

„Das amerikanische Volk weiß genau, was die linksradikalen Demokraten hier tun. Jeder kann es sehen. Deshalb werden unsere Bewegung und unsere Partei – vereint und stark – zuerst Alvin Bragg besiegen, und dann werden wir Joe Biden besiegen.“

Einen Sieg trägt Trump jetzt schon davon: Sein eigenes politisches Lager stellt sich geschlossen hinter ihn.

Ron DeSantis, Gouverneur von Florida und Trumps profiliertester Konkurrent im parteiinternen Wettbewerb um die Präsidentschaftskandidatur, stärkt Trump den Rücken und sagt:

„Wenn das Rechtssystem als Waffe eingesetzt wird, um eine politische Agenda voranzutreiben, wird die Rechtsstaatlichkeit auf den Kopf gestellt. Das ist unamerikanisch.“

Auch DeSantis beanstandet, Alvin Bragg werde „von Soros unterstützt“.

Mike Pence, Vizepräsident unter Trump, der mehrfach von seinem Chef abgerückt war, steht jetzt wieder hinter Trump und betont, die Anklage sei „politische Verfolgung“ und „empörend“.

Der deutsche USA-Kenner Thomas Jäger erklärt im Interview mit dem „Focus“, warum die Anklage Donald Trump eher nutzt als schadet: Viele US-Amerikaner stehen in Distanz zur gesamten politischen Klasse ihres Landes. In ihrer Wahrnehmung bestätigt die Anklage, dass Trump nicht Teil des von ihnen als korrupt wahrgenommenen politischen Systems ist.

Die Anklage selbst dürfte ohnehin nur eine Handvoll ideologisch hochmotivierte US-Amerikaner interessieren.  Ob Trump mit der „stürmischen Daniela“ geschlafen hat oder nicht – wer will das wissen? Und falls sie dann Geld dafür erhalten haben sollte, keine Bettgeschichten zu erzählen, wem schadet das schon?

Die US-Amerikaner wollen Jobs und Sicherheit. Sie wollen ihr Geld nicht für Kriege in Ländern ausgeben, von denen sie nicht wissen, wo sie auf der Weltkarte zu finden sind. Millionen rücken jetzt dichter an die Seite Trumps und machen seine Wiederwahl wahrscheinlicher.

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