Kuschen vor Erdogans Diaspora: Köln baut Denkmal für Armenier wieder ab

Kuschen vor Erdogans Diaspora: Köln baut Denkmal für Armenier wieder ab

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Zuletzt aktualisiert 8. Mai 2022

Zum wiederholten Mal hat die Stadt Köln ein am 24. April 2018 erstmals aufgestelltes Denkmal für die Ermordung von Armeniern, Aramäern, Assyrern und Griechen durch Soldaten des Osmanischen Reiches in den Jahren 1915 bis 1918 demontiert. Das Mahnmal steht an der Hohenzollernbrücke unweit eines Reiterstandbilds von Kaiser Wilhelm II. „Zeit online“ hat darüber berichtet.

Der Ort dient einmal im Jahr als Kranzabwurfstelle, wenn ihn Politiker zum Gedenken an die getöteten Armenier und anderen ethnischen Minderheiten im türkischen Machtbereich während des Ersten Weltkrieges aufsuchen. Die Nähe zum Kaiser-Wilhelm-Denkmal ist nicht zufällig gewählt. Deutsche Gut- und Bessermenschen gehen bekanntlich davon aus, dass seit Jahrhunderten die Deutschen mehr oder weniger, direkt oder indirekt für jedes Übel in der Welt verantwortlich seien. Der Völkermord an Armenien und anderen ethnischen Minderheiten im Osmanischen Reich geschah zu einer Zeit, als Deutsche und Türken Verbündete im Ersten Weltkrieg waren. Also hat offenbar der böse Deutsche irgendwie mitgemordet.

So lautet die Logik – falls man hier wirklich von Logik sprechen will.

Das türkische Geschichtsbild dagegen ist deutlich offensiver. Wer einen türkischen Völkermord an den Armeniern behauptet, wird im Land am Bosporus vor Gericht gestellt und inhaftiert. Erdogans Diaspora in Deutschland lehnt das Mahnmal folgerichtig ab und würde damit am liebsten kurzen Prozess machen.

Die Kölner Stadtspitze ist hin- und hergerissen. Einerseits will sie sich nicht im Nachhinein zum Komplizen Kaiser Wilhelms des II. machen. Andererseits will sie die Türken nicht verärgern. Wie schafft sie diesen Spagat?

Die kölsche Lösung lautet: Zum Gedenken an das Mordgeschehen im Ersten Weltkrieg wird das Mahnmal aufgestellt. Danach wird es wieder abgebaut.

Merke: Man hat es nicht leicht, wenn man plemplem ist.

Bild oben: Dieses Mahnmal in Köln wird ständig auf- und wieder abgebaut. Ihm würde ansonsten eine eigeninitiative, ultimative Demontage durch Erdogans Diaspora drohen.

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