BND-Politikwissenschaftler Martin Wagener am Rassismus-Pranger

BND-Politikwissenschaftler Martin Wagener am Rassismus-Pranger

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Zuletzt aktualisiert 29. Oktober 2021

Der Politikwissenschaftler Dr. Martin Wagener ist seit Oktober 2012 Professor für Internationale Politik, Sicherheitspolitik und Ostasien am Fachbereich Nachrichtendienste der Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung. Bis vor kurzem lehrte er zudem am Zentrum für Nachrichtendienstliche Aus- und Fortbildung des BND in Berlin. Damit ist jetzt Schluss, wie der „Spiegel“ berichtet. Der Geheimdienst hat Wagener ausgesperrt und ihm den Zugang zu einer Kommunikationsplattform entzogen, über die er mit angehenden Geheimdienstmitarbeitern kommunizierte.

Hintergrund ist Wageners neueste Buchveröffentlichung: „Kulturkampf um das Volk“. Darin behauptet Wagener doch allen Ernstes, die Bundesregierung verfolge „das Projekt der Ersetzung der deutschen Kulturnation durch eine multikulturell strukturierte Willensnation“, seit Angela Merkel Kanzlerin geworden sei. Unerhört und rechtsextrem befindet dies das Kölner Bundesamt für „Verfassungsschutz“.

Wagener bezeichnete daraufhin den „Verfassungsschutz“ gegenüber der „Neuen Zürcher Zeitung“ als „Bundesamt für Verdächtigungen“.

Schon mit Wageners letztem Buch konnte sich die Behörde von Thomas Haldenwang nicht anfreunden. Dessen Titel lautete: „Deutschlands unsichere Grenze – Plädoyer für einen neuen Schutzwall“. Damit wandte sich Wagener gegen einen „Migrantenansturm“ und gegen „Überfremdung“ – Begriffe, auf die der „Verfassungsschutz“ unter Haldenwang bekanntlich reagiert wie Graf Dracula auf Silberkugeln und Weihwasser.

Nach dem „Spiegel“-Artikel dürfte Wagener endgültig zum politischen Abschuss freigegeben sein. Seine Rückkehr ins Lehramt beim BND scheint jedenfalls ausgeschlossen – trotz der offiziös postulierten „Freiheit der Wissenschaft“.

Foto oben: Martin Wagener, CC-Lizenz, Immanuel Giel

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