Heino-Plakatverbot aufgehoben

Heino-Plakatverbot aufgehoben

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Zuletzt aktualisiert 14. April 2021

Es bedarf nicht viel, damit bei Michael Becker (55), Intendant des Düsseldorfer Veranstaltungszentrums „Tonhalle“, die Sicherung durchknallt. Ein schwarz-rot-goldenes Plakat, das einen alten blonden Mann mit dunkler Sonnenbrille und der Ankündigung eines „deutschen Liederabends“ zeigt, war schlimm genug, um bei ihm einen Eingreifreflex auszulösen: Becker ließ die Plakate entfernen, weil sie ihm politisch verdächtig erschienen.

Der Verdächtige heißt Heino und hat sich mit der Vertonung des Deutschland-Liedes und Klängen, bei denen es um eine schwarz-braune Haselnuss geht, im Milieu der Gut- und Bessermenschen für alle Zeiten als Feindbild eingebrannt und verdächtig gemacht. Da hilft auch kein Yury Revich, der ihn im Oktober dieses Jahres auf einem Streichinstrument begleiten wird, falls wir alle Corona bis dahin überleben sollten: Heino, deutsche Lieder und Schwarz-Rot-Gold lösen bei allen Michael Beckers der bunten Republik Deutschland Schnappatmung aus.

Nun musste der oberste Dienstherr des öffentlichen Veranstaltungswesens der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf, Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller (50, CDU), einschreiten und Becker aufgeben, die Plakate wieder aufzuhängen. Das regionale Nachrichtenportal „ruhr24“ zitiert Keller mit der Einschätzung:

„Ich sehe in dem Plakat keinerlei nationalistische oder ähnliche Tendenzen und teile die Kritik daran nicht. Die sprachliche Ungenauigkeit, dass es ein ,Abend mit deutschsprachiger Musik‘ und kein ,deutscher Liederabend‘ sein müsste, sehe ich – wenn überhaupt – als marginal an.“

Heino hatte dem Bericht zufolge bereits zuvor Becker deutlich seine Meinung gesagt: „Ich bin und bleibe ein deutscher Sänger, der deutsche Lieder singt und die deutsche Sprache liebt. (…) Bin ich ein Hetzer, weil ich deutsche Lieder von Brahms und Schubert singe? Geht‘s eigentlich noch?“

Bild oben: Das umstrittene Heino-Plakat vom April 2021.

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