Polizei öffnet sich für trans- und inter*-Personen

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Zuletzt aktualisiert 25. Januar 2021

Männer, die ihre Hoden operativ oder aus anderen Gründen eingebüßt haben, dürfen künftig bei der Polizei nicht mehr als dienstuntauglich eingestuft werden. Das berichtet der „Tagesspiegel“. Bislang sah eine Dienstvorschrift, die PDV 300, etwas anderes vor. Zwar war die sexuelle Orientierung eines Bewerbers auch dann kein Problem, wenn sie weder männlich, noch weiblich war, sondern kompliziert. So teilte die Behörde einem transsexuellen Bewerber dem Bericht zufolge mit, seine „Transsexualität und die dementsprechende medikamentöse und operative Behandlung sind zwar kein Problem für den späteren Berufsweg“. Er galt jedoch „so lange als polizeidienstuntauglich, bis die Transition nicht abgeschlossen ist“.

Nach einer Neufassung der PDV 300 müssen trans- und inter*-Personen nun nicht mehr mit solchen schlimmen Diskriminierungserfahrungen rechnen. Und die türkische und arabische Clanszene erhält Stoff, um neue, archaische Vorurteile gegen die deutsche Polizei zu entwickeln.

Die Deutsche Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität (DGTI) e.V. begrüßt die Entscheidung und lässt die Öffentlichkeit wissen: „Damit sendet die Polizei ein deutliches Willkommenssignal an alle Menschen, die sich nicht mit dem traditionellen cis-binären Geschlechtsmodell identifizieren. Eine langjährige Diskriminierung, welche von körperlichen Geschlechtsmerkmalen abhängig war, wird damit beendet.“

Die neue PDV 300 („Nur für den Dienstgebrauch!“ und nirgendwo veröffentlicht) ist komplett durchgegendert und sieht keinerlei einschlägige Ausschlussgründe für den Polizeidienst mehr vor.

Die bislang einzige offiziöse Reaktion auf die Änderung der PDV 300 ist Jubel aus allen Richtungen. Auf die erste Werbekampagne der Polizei für neues Personal unter den veränderten Bedingungen dürfen wir gespannt sein.

Demo-Transparent oben: Die Deutsche Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität (DGTI) e.V. begrüßt die Öffnung der Polizei für trans- und inter*-Personen.

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