1. Mai: Linke Szene will auf Randale nicht verzichten

1. Mai: Linke Szene will auf Randale nicht verzichten

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Zuletzt aktualisiert 7. April 2020

Auch wenn die linke Szene das Undenkbare doch noch abzuwenden versucht: Am 1. Mai 2020 wird sie wahrscheinlich bundesweit zum ersten Mal seit langem auf Randale verzichten müssen. Denn die Einschränkungen des öffentlichen Lebens und der Versammlungsfreiheit, die bis zum 19. April gelten, werden mit hoher Wahrscheinlichkeit um einige Wochen verlängert. Das ist nicht nur schlecht für den Ramadan, der am 23. April beginnt und am 23. Mai endet, sondern auch für jenes klassische linke Milieu, dessen militanter Teil seit Jahr und Tag ein Engagement für Arbeitnehmer-Interessen vorschiebt, um unter dessen Deckmantel ein mittlerweile ritualisiertes Kräftemessen mit der Polizei zu suchen.

Berlins linke Szene sieht am 1. Mai 2020 dringenden Demonstrationsbedarf, denn: „Die Welt nach Covid-19 kann die Welt von Covid-20 sein oder die weitere Faschisierung Europas. Forderungen wie zum Beispiel Migrant*innen ins Land zu lassen, könnten künftig mit Verweis auf angeblichen Gesundheitsschutz abgelehnt werden. Wenn wir das Drama sehen, welches sich gerade an den EU-Außengrenzen abspielt, lässt sich erahnen, was Geflüchteten künftig droht.“ (Quelle)

Warum sich indessen die Situation der „Geflüchteten“ irgendwo auf der Welt verbessern sollte, wenn in Berlin-Kreuzberg Schaufensterscheiben zerbersten oder Polizeifahrzeuge ausbrennen, ist zumindest nicht auf den ersten Blick schlüssig nachvollziehbar. Das versteht nur, wer auch schon Marx und Marcuse verstanden hat und dialektisch vorbelastet ist.

Indessen sorgen sich die Damen und Herren Revolutionäre um ihre Gesundheit und räumen ein:

„Uns ist bewusst, dass bei einer Demonstration dieser Größe die Gefahr einer Ansteckung mit dem Corona Virus besteht.“

Deshalb deuten sie das regelmäßig bei öffentlichen Versammlungen bestehende Vermummungsverbot in ein pandemisch bedingtes Vermummungsgebot um:

„Wenn wir am 1. Mai gemeinsam auf die Straße gehen sollten, werden wir uns so gut es geht schützen, das heißt wir werden Schutzmasken und Handschuhe tragen.“

Ob auch Helme und Schuhe mit Stahlkappen gegen Viren schützen? – Das könnte für die linke Szene einen Versuch wert sein …

Sollte tatsächlich ein Häuflein Unverbesserlicher auch am 1. Mai dieses denkwürdigen Jahres auf Randale aus sein, wäre der Polizei jedenfalls mit dem Bundesseuchengesetz ein rechtliches Instrument an die Hand gegeben, das es erlaubt, den Feinden von Demokratie und Rechtsstaat eine Lektion zu erteilen, die sie lange nicht vergessen werden.

Das obige Video vom Mai 2011 ruft noch einmal in Erinnerung, wie es typischerweise bei der 1. Mai-Randale in der Hauptstadt zugeht. Mit den aktuellen Distanzierungsregeln sind solche Krawallszenen schwer in Einklang zu bringen.



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