Jens Spahn setzt eine Milliarde Euro in den Sand

Jens Spahn setzt eine Milliarde Euro in den Sand

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Zuletzt aktualisiert 6. Juni 2021

Nicht nur, aber auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn geht recht großzügig mit dem Geld des Steuerzahlers um. Sein Ministerium hat im vergangenen Jahr Schutzmasken in China eingekauft. Viele Schutzmasken. Einige Millionen mehr als die Behörden sinnvoll verwenden konnten. Und viele leider ungeprüft. Nachdem der Vorschlag, die Masken an Obdachlose und Behinderte (!) zu verschenken, in der Öffentlichkeit empörten Widerspruch hervorrief, lässt Spahn jetzt die Vernichtung von Masken im Einkaufswert von rund einer Milliarde Euro vorbereiten. Das meldet der Stern.

Wer vermutet, nach einer solchen großangelegten Vernichtung volkswirtschaftlicher Werte bliebe Spahn gar nichts anderes übrig, als von seinem Amt zurückzutreten, der hat nicht begriffen, wie der deutsche Politikbetrieb tickt. Wenn wir Andreas Scheuer als Bundesverkehrsminister ertragen, was kann dann falsch sein an der Amtsführung von Jens Spahn? Scheuers Autobahnmaut-Debakel ist beispiellos und sein diesbezügliches persönliches Versagen so offensichtlich, dass es quietscht. Im alten Preußen gab es dereinst Offiziere, die sich aus weit geringerem Anlass erschossen haben, aber Scheuer klebt an seinem Ministeramt wie Teer.

Auch die Sache mit den privaten Corona-Testzentren läuft nicht rund. Die ersten Betreiber dieser Einrichtungen sitzen bereits im Knast, weil sie auf Kosten des Steuerzahlers deutlich mehr Coronatests abgerechnet als durchgeführt haben. Allein in München mussten jetzt an nur einem Tag vier dieser Testzentren geschlossen werden, nachdem sie negative Testbescheide an Menschen ausgestellt haben, ohne ihnen dafür einen Test abzuverlangen. Das wirkt großzügig, ist aber offensichtlich nicht im Sinne des Erfinders.

In diesen wie in vielen anderen Fällen gilt: Die Kleinen straft man ab, die großen lässt man laufen. Wer bei Coronatests betrügt, ist ein Fall für den Staatsanwalt und fährt womöglich ein. Spahn und Scheuer dagegen bleiben in Amt und Würden.

Bild oben: Jens Spahn mit Behelfsmaske auf einem Feldweg am nördlichen Kölner Stadtrand – Foto: CC-Lizenz, Raimond Spekking

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