Piraten vor Gericht

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Zuletzt aktualisiert 6. März 2021

Kapitän Dariush Beigui bezeichnet sich selbst als „Antifaschist“. Er gehört zu einer Gruppe von insgesamt 21 Flüchtlingshelfern, die im Sold verschiedener NGOs Afrikaner nach Europa eingeschleust haben – rechtswidrig. Zumindest einige von ihnen und ihre Hintermänner, die jährlich Millionenbeträge als Spenden für die sogenannte „Seenotrettung“ eintreiben, haben immer wieder auch mit kommerziellen Schleuserbanden zusammengearbeitet, direkt oder indirekt. Das versuchen sie jetzt, wo es ihnen strafrechtlich an den Kragen geht, nach Kräften zu vertuschen, wie – mit apologetischer Konnotation – das Onlinemagazin der „Süddeutschen Zeitung“ berichtet.

Die 21 Piraten werden wahrscheinlich mit sehr zivilen Strafen davonkommen, wie Kenner der italienischen Justiz prognostizieren. Aber der eine oder andere Monat im Gefängnis könnte sich für den einen oder anderen Angeklagten durchaus ergeben, und das drückt auf’s Gemüt des Kapitän Beigui. Seine Prozesstrategie ist zweigleisig: „Ich werde sehr viele Telefonkonferenzen haben. Und abends werde ich viel Schnaps trinken.“

Sein Schiff, die „Iuventa“, ist von den italienischen Behörden beschlagnahmt worden. Rückgabe ausgeschlossen. Beigui befürchtet jetzt, auch selbst für längere Zeit an die Leine gelegt zu werden: Er jammert, mit bis zu 20 Jahren Haft rechnen zu müssen. Schnaps ist im italienischen Knast übrigens nicht erlaubt.

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